Amalaberga von Thüringen
Den jüngsten tötete Hermenfried auf Anstiften seiner Gemahlin Amalaberga, einer Tochter Theodorichs von Franken. Darauf ruhte sie nicht, sondern reizte ihn, auch den ältesten wegzuräumen, und soll auf folgende listige Weise den Bruderkrieg erweckt haben: Als ihr Gemahl eines Tages zum Mahl kam, war der Tisch nur halb gedeckt. Hermenfried fragte, was dies zu bedeuten hätte. „Wer nur ein halbes Königreich besitzt“, sprach sie, „der muß sich auch mit einer halb gedeckten Tafel begnügen.“
Quelle: Deutsche Sagen, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Brüder Grimm), Kassel 1816/18, Nr. 544