Das heutige Thüringen lag in der Altsteinzeit an den südlichsten Ausläufern der eiszeitlichen Gletscher (Elstereiszeit). Die ältesten Funde menschlicher Besiedlung im Land stammen aus Bilzingsleben, Ehringsdorf bei Weimar (Ehringsdorfer Urmensch) sowie aus Ranis.
Um 100 v. Chr. wanderten Hermunduren aus dem Gebiet der unteren Elbe nach Thüringen ein und vertrieben die Kelten bzw. vermischten sich mit ihnen. Letztere lebten bis um Christi Geburt südlich des Thüringer Waldes und erbauten dort ihr einziges Oppidum (Kelten) auf dem Gebiet der nordöstlichen Bundesländer, die Steinsburg bei Römhild.
3 n. Chr. vereinigte Markomannenfürst Marbod Hermunduren, Quaden, Langobarden und Semnonen in seinem Reich. 19 n. Chr. vertrieb Vibilius, Fürst der Hermunduren, den Markomannen Katwalda, den Nachfolger Marbods, und verleibte sich so den nordböhmischen Teil des Markomannenreiches ein. Laut Tacitus (98 n. Chr.) entsprang die Elbe, deren Quelle tatsächlich im nordöstlichen Böhmen liegt, im Gebiet der Hermunduren.
Die Römer herrschten zwar niemals in Thüringen, dennoch unterhielten sie Handelsbeziehungen und unternahmen einige Expeditionen dorthin. Vielfach wurden im Land römische Münzen gefunden, und eine in Haarhausen (Wachsenburggemeinde) bei Erfurt ausgegrabene Töpferei war fast identisch mit Töpfereien der Römer.
Im 3. Jahrhundert brachen Angeln (Volk) und Warnen von Norden nach Thüringen ein und bildeten zusammen mit den Hermunduren die Thüringer. Im 4. Jahrhundert wurde der Name ”Thoringi” erstmals durch Flavius Vegetius Renatus schriftlich erwähnt, wobei diese Quelle bezweifelt wird.
Sicher hingegen ist die Existenz von Sidonius Apollinaris, eines gallischen Autors, der um 480 die ”Thoringi” als einen ehemaligen Gefolgschaftsverband des Hunnenkönigs Attila bei dessen Kriegszug nach Gallien benannte.
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